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Rot 2021 Winzerin des Jahres

LagenCup Rot 2022

Winzerin des Jahres

Nicole Roth - Weingut Roth

Beim diesjährigen LagenCup Rot 2022 kamen erneut ausschließlich rote Lagenweine aus Deutschland auf den Prüfstand. Die Jury, bestehend aus Weinjournalisten, Sommeliers und Weinhändlern, widmeten sich dieses Jahr über 400 angestellten Lagenweinen und wie immer wurden die Gewächse blind verkostet, zuweilen kontrovers diskutiert und nach der 100-Punkte-Skala bewertet.

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Winzerin Nicole Roth

Text: Natalie Lumpp

Der Spätburgunder wirkt schon im Duft sehr verführerisch – an dunkle Schokolade, Schwarzkirsche, Cassis und Veilchen erinnernd. Das röstige Holz umschmeichelt die dunkle Fruchtigkeit perfekt! Am Gaumen besticht er mit seiner Eleganz, fein gearbeiteten Tanninen und perfekter Reife. Im Nachhall bleibt er ewig lang!

Macherin Nicole Roth

Als jüngere von zwei Schwestern, sah sich Nicole anfangs nicht als Winzerin. Nachdem sich allerdings die ältere Schwester für die Hotellerie entschied, war es klar, dass „die Klee“ in die Fußstapfen von Vater Gerhard tritt. Nicole absolvierte eine Weinbaulehre und wurde vom Thema Wein immer faszinierter. Sie beschloss das Abitur dranzuhängen, um in der Kaderschmiede Geisenheim studieren zu können. So gerüstet bekam sie viele tolle internationale Angebote. Sie arbeitete eine lange Zeit mit dem Verleger und PR Firmeninhaber Ralf Frenzel, der zu dieser Zeit unter anderem die Sendung „Alfredissimo!“ mit Alfred Biolek produzierte.                    Als Marketing -und Sales Managerin folgten spannende Jahre bei Falkenberg in Worms – wovon sie auch ein Jahr in den USA verbrachte, anschließend arbeitete sie bei Henkel & Söhnlein. Nachdem Nicole Roth Mutter wurde, entschied sie sich 2011 in den elterlichen Betrieb einzusteigen. Ein Jahr später übernahm sie bereits die Verantwortung für den kompletten Weinausbau. Im Jahr 2015 übernahm sie dann den Betrieb von den Eltern. Nach wie vor ist Vater Gerhard noch aktiv – und mit absolutem Herzblut in den Reben.

Pionier im ökologischen Weinbau

Als sich Vater Gerhard bereits 1974 konsequent für den ökologischen Weinbau entschied – war es zu dieser Zeit eine sehr mutige Entscheidung. Was heute mit großer Akzeptanz geschätzt wird, wurde damals nur belächelt. Nach fast 50 Jahren Bioerfahrung (!) sind sich Roths einig - die Tiefe, die Mineralität und große Güte ihrer Weine ist darauf zurückzuführen.

Ungewöhnliche Wege

Nicht nur die mutige Umstellung in den 1970 er Jahren auf Biologischen Weinbau, auch die frühe Erkenntnis über das enorme Potential von Rotwein in Wiesenbronn zeichnen Gerhard Roth aus. Als großer Fan der Rebsorte Blaufränkisch pflanzte er diese Österreichische Kultsorte schon 1978 unter schwierigsten (rechtlichen) Bedingungen. Wenn man bedenkt, dass das Weingut damals 1,5 ha Rebenfläche besaß, waren 0,5 ha Blaufränkisch eine Menge! Weil das Weingesetz damals keinen Blaufränkisch für die Region vorgesehen hatte, behalfen sie sich, indem sie jedes Jahr ein Etikett von einem Künstler gestalten ließen, dass dann „Blaufränkisch“ hieß. Als rechtlich alles einfacher wurde, bekam der Wein auch ein „normales“ Etikett. Zum 40. Jubiläum bekam der Blaufränkische als Hommage nochmal ein Kunstetikett.

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Top-Ten Lemberger - 93 Punkte

2018 | Wiesenbronn Heller Berg | "G" | Blaufränkisch

Text: Axel Biesler

Gerhard Roth plagten diverse Allergien, als er sich Mitte der siebziger Jahre dazu entschloss, keine Spritzmittel mehr in seine Hände zu nehmen. Die Partei der »Grünen« war noch nicht einmal gegründet. Roth scherte sich darum. Er machte seine Erfahrungen und zog daraus seine Schlüsse. Deshalb bewirtschaftete Roth seine Lagen fortan ohne Pestizide. Das Weingut zählt heute zu den Pionieren, wenn es um die biologische Bewirtschaftung der Flächen geht. Viel Aufhebens machen die Roths darum nicht. Es ist zur Normalität geworden. Mit Marketing hat ihre Arbeit fast nichts zu tun. Vor allem dann nicht, weil es der Wein sein muss, der schmecken muss, um die Kunden zu begeistern. Da ist eine biologische Bewirtschaftung quasi eine Selbstverständlichkeit. Ob die am Ende zur Schmackhaftigkeit eines Weins beiträgt, muss andernorts diskutiert werden. Jedenfalls wurde die Jury des LagenCups mit einem tintendunklen Lemberger konfrontiert, der mit »geschliffenen Tanninen und einem wunderbar ätherischen Nachhall« zu begeistern wusste. Als köstliches Schlusswort darf die Meinung eines offenbar erfahrenen Jurors herhalten: »Alkohol wird verarbeitet, feingliedrig.« Wenn das nicht von Expertise zeugt.  Wollen wir hinzufügen, dass die Verkoster ebenso den »mentholigen« Abgang dieses Ausnahme-Lembergers zu würdigen wussten. Wir haben das hiermit getan.     

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Winzerin Nicole Roth - Foto: Weingut Roth

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Winzerin Nicole Roth - Foto: Weingut Roth

Rückblick auf den LagenCup Rot 2021

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